Aktualisiert am: 12.03.2024

Was Sie erwartet können, wenn Sie einen Arzt wegen der Symptome einer erektilen Dysfunktion aufsuchen

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Geschrieben von
M.D. Neil A. Halder, Facharzt für Urologie, Subspezialität: Uro-Onkologie
Rezensiert von
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M.D. Neil A. Halder, Facharzt für Urologie, Subspezialität: Uro-Onkologie

Ein Gespräch mit einem Arzt über ED kann nervenaufreibend sein, und eine gute Vorbereitung ist unerlässlich, um das Beste aus jedem Gespräch herauszuholen. Ein Allgemeinmediziner (Hausarzt) ist in der Regel der erste Arzt, den man aufsucht. Er oder sie wird Fragen zu den Symptomen und der Krankengeschichte stellen und eine Untersuchung durchführen, bevor er oder sie eine Behandlung empfiehlt. Je nach vermuteter Ursache kann er oder sie auch an einen Spezialisten überweisen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie erwarten können und an welche Spezialisten Sie möglicherweise überwiesen werden.

Das anhaltende Auftreten oder Fortschreiten von ED-Symptomen - Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen, Schwierigkeiten, eine Erektion aufrechtzuerhalten, oder Unstetigkeit eine Erektion zu bekommen - kann Sie dazu veranlassen einen Arzt aufzusuchen, um weiteren Rat und Hilfe zu erhalten. 

Dabei kann es nervenaufreibend sein, einen Arzt wegen einer Krankheit aufzusuchen, die sich sehr intim anfühlt. Es ist wichtig daran zu denken, dass Ärzte regelmäßig mit Männern mit ED sprechen. Falls Sie vielleicht Angst haben, von Ihren Symptomen zu erzählen,sprechen Sie mit jemandem, der viel Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, den Ablauf eines Arztbesuches zu verstehen, was Sie erwarten können und wie Sie sich am besten vorbereiten.

Was ist zu tun, bevor Sie zum Arzt gehen?

Beobachten Sie Ihre Symptome und dokumentieren Sie sie, bevor Sie den Arzt aufsuchen. Das erleichtert die genaue Beschreibung Ihres IST-Zustandes. . Hierbei kann es hilfreich sein, die Symptome aufzuschreiben,  wann sie auftreten, in welchen Situationen sie auftreten und was sie verschlimmert.

Bereiten Sie eine Liste von Fragen vor, die Sie Ihrem Arzt stellen können, damit Sie vermeiden, das Beratungsgespräch mit verbleibenden Bedenken zu verlassen.

Das Sprechen über ED-Symptome kann schwierig sein und Ihnen Unbehagen bereiten. Überlegen Sie, wie Sie das Gespräch angehen wollen und proben Sie es in Gedanken oder mit einem Partner, um Sicherheit zu gewinnen.

Was Sie Ihren Arzt über ED fragen sollten?

Vielleicht möchten Sie sich über Folgendes erkundigen:

  • Die wahrscheinliche Ursache für Ihre ED
  • Die möglichen Behandlungsoptionen
  • Ob die Symptome lang- oder kurzfristig sind
  • Ob Sie einen der oben genannten Spezialisten aufsuchen müssen
  • Ob die von Ihnen eingenommenen Medikamente die Symptome verursachen könnten und ob es Alternativen gibt

Was Sie Ihrem Arzt erzählen und wie

Ihr Arzt hat Erfahrung in der Behandlung von Männern mit ED. Wenn Sie ihm Ihre Symptome schildern, wird er versuchen, Sie anzuleiten, indem er Ihnen relevante Fragen stellt. Es kann von Vorteil sein, wenn Sie die Antworten, auf die oben in diesem Artikel aufgeführten Fragen, bereits vor Ihrem Termin vorbereiten.

Dabei  ist es wichtig, dass Sie alle Fragen vollständig und ehrlich beantworten, damit der Arzt eine genaue Diagnose und einen Behandlungsplan erstellen kann. Wenn Sie eine zugrundeliegende medizinische Ursache haben, von der Sie befürchten, dass sie zu den Symptomen beitragen könnte, ist es ratsam, Ihren Arzt darauf anzusprechen.

Weiterhin ist es von Vorteil, ihm die psychologischen Auswirkungen Ihrer Symptome mitzuteilen, um die nötige emotionale Unterstützung erhalten zu können.

Was Sie von einem Arztbesuch erwarten können

In der Regel ist der Hausarzt (oder Allgemeinmediziner) der erste Arzt, den man wegen ED-Symptomen aufsucht. Im Anschluss an diesen Termin kann eine Überweisung an einen Facharzt erforderlich sein. Welcher Facharzt das genau ist, hängt von der vermuteten Ursache ab. Die verschiedenen Ärzte, die Sie aufsuchen können, werden im Folgenden beschrieben.

Hausarzt

Der Hausarzt wird zu Beginn einige Fragen stellen:

  • Wie lange bestehen die Symptome schon?
  • Verschlimmern sie sich?
  • Gibt es irgendwelche Faktoren, die sie auslösen?
  • Treten Erektionsprobleme ständig oder gelegentlich auf?
  • Ist eine Erektion beim Aufwachen am Morgen vorhanden?
  • Ist es möglich, in manchen Situationen eine Erektion zu bekommen, in anderen jedoch nicht?
  • Ist es möglich zu ejakulieren?
  • Fühlen Sie sich gestresst oder nervös, wenn Sie versuchen eine Erektion zu bekommen?
  • Ist die Libido geringer als normal?
  • Treten neben den ED-Symptomen noch andere Symptome auf?

Der Hausarzt wird auch Fragen zur Krankengeschichte stellen. ED kann durch andere Erkrankungen verursacht werden - wie Diabetes und Blutgefäßverstopfungen (die mit Herzkrankheiten einhergehen) - und es ist wichtig, dass er oder sie weiß, ob eine weitere Untersuchung in dieser Hinsicht notwendig ist. Der Arzt wird auch nach regelmäßiger Medikamenteneinnahme und Gewohnheiten wie Rauchen und Alkoholkonsum fragen.

Es wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, die aus einer Untersuchung von Herz und Lunge (Abhören des Brustkorbs), der Prostata (digitale rektale Untersuchung) und des Penises sowie einer Blutdruckmessung besteht. Zusätzlich wird eine Blutprobe entnommen, um auf zugrundeliegende medizinische Probleme zu testen.

Möglicherweise wird eine Erstbehandlung empfohlen, wie z. B. Gewichtsreduktion, Reduzierung des Alkoholkonsums, Raucherentwöhnung oder eine Behandlung mit ED-Medikamenten. Regelmäßig eingenommene Medikamente für andere Erkrankungen können durch andere ersetzt werden, sollte man annehmen, dass sie zu den Symptomen beitragen.

Reagiert der Patient nicht auf die Behandlung oder lässt sich die zugrundeliegende Ursache nicht feststellen, kann der Hausarzt eine Überweisung an einen Spezialisten veranlassen. Welcher Facharzt gewählt wird, hängt von den Ergebnissen der Erstuntersuchung und den Testergebnissen ab.

Urologe

Ein Urologe ist ein Arzt, der sich auf Erkrankungen der Harnwege und Potenzprobleme bei Männern spezialisiert hat. Eine Überweisung an einen Urologen erfolgt, wenn der Hausarzt eine mögliche Ursache im Zusammenhang mit den Harnwegen oder den Fortpflanzungsorganen vermutet oder wenn die erste Behandlung erfolglos bleibt.

Ein Urologe kann weitere Untersuchungen empfehlen, z. B. eine Urindiagnostik, eine Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung der Durchblutung des Penises, eine Penisinjektion oder einen Test zur Beurteilung der Nervenfunktion (auf diese Untersuchungen wird später in diesem Leitfaden näher eingegangen).

Kardiologe

Ein Kardiologe ist ein Facharzt, der sich auf Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße spezialisiert hat. Wenn ED die Folge einer gestörten Durchblutung des Penises ist, ist es möglich, dass auch die Blutgefäße des Herzens durch denselben Krankheitsprozess betroffen sind.

Eine Überweisung an einen Kardiologen kann erfolgen, wenn signifikante Risikofaktoren für eine Herzerkrankung vorliegen, eine bekannte Erkrankung des Herzens vorliegt oder wenn der Hausarzt keine andere Ursache für die ED feststellen kann.

Mögliche Handlungsempfehlungen des Kardiologen können eine Änderung des Lebensstils zur Verringerung des Risikos einer Herzerkrankung (Gewichtsabnahme, Bewegung, Raucherentwöhnung) oder Medikamente (blutdrucksenkende Medikamente oder Statine zur Senkung des Cholesterinspiegels) beinhalten.

Endokrinologe

Ein Endokrinologe ist ein Spezialist für hormonelle Erkrankungen. Liegen die ED-Symptome mit einem Diabetes oder einem niedrigen Testosteronspiegel zusammen, erfolgt eine Überweisung an einen Endokrinologen.

Durch ihn können weitere Bluttests veranlasst werden, darunter Blutzuckerwerte, erweiterte Blutmarker für Diabetes (z. B. einen so genannten HbA1C-Test, der Aufschluss über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel gibt) oder Testosteronwerte.

Die empfohlene Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab, kann aber aus Gewichtsabnahme, Bewegung, Medikamenten oder Insulininjektionen bei Diabetes bestehen. Im Falle von niedrigen Testosteronwerten kann eine Ersatztherapie angeboten werden.

Psychotherapeut

ED kann sich auf die Laune und das allgemeine Wohlbefinden eines Mannes auswirken.  Nicht nur die psychische Gesundheit, sondern auch die Beziehungen in seinem Umfeld können dadurch belastet werden.

Da es auch psychologische Ursachen für ED gibt wie Stress, Angstzustände, Depressionen, Beziehungsprobleme uvm. kann der Beistand eines Psychotherapeuten erforderlich sein..

Schlussfolgerung

Die vollständige Evaluierung und Behandlung von ED kann den Besuch zahlreicher Ärzte mit unterschiedlichen Fachgebieten erfordern. Ihr Hausarzt wird Ihnen eine Erstbehandlung empfehlen und Sie bei Bedarf an einen Spezialisten überweisen.


Quellen:

[1]: Saling J. 2020, Discussing erectile dysfunction with your doctor, WebMD, viewed 16 March 2022 Erectile Dysfunction: What to Ask Doctors and Why You Should Make an Appointment (webmd.com)

[2]: Anon 2020, Tips for talking to your doctor about ED, Harvard Health Publishing, viewed 16 March 2022 Tips for talking to your doctor about ED - Harvard Health

Dieser Artikel dient nur allgemeinen Informationszwecken und beabsichtigt nicht, eine medizinische Behandlung in irgendeiner Form zu fördern und ist kein Ersatz für die Konsultation eines professionellen Arztes. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um eine persönliche medizinische Beratung zu erhalten. Für einen medizinischen Rat sollten Sie immer den Rat eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen.

Ein Gespräch mit einem Arzt über ED kann nervenaufreibend sein, und eine gute Vorbereitung ist unerlässlich, um das Beste aus jedem Gespräch herauszuholen. Ein Allgemeinmediziner (Hausarzt) ist in der Regel der erste Arzt, den man aufsucht. Er oder sie wird Fragen zu den Symptomen und der Krankengeschichte stellen und eine Untersuchung durchführen, bevor er oder sie eine Behandlung empfiehlt. Je nach vermuteter Ursache kann er oder sie auch an einen Spezialisten überweisen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie erwarten können und an welche Spezialisten Sie möglicherweise überwiesen werden.

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