Für Frauen ist der Menstruationszyklus ein grundlegender Aspekt der reproduktiven Gesundheit. Er ist ein wichtiges Zeichen für das allgemeine Wohlbefinden. Daher ist es normal, dass das Ausbleiben der Periode, die sogenannte Amenorrhoe, Anlass zur Sorge gibt, weil sie auf grundlegende gesundheitliche Probleme hinweisen kann.
Was ist der Menstruationszyklus eigentlich?
Der Menstruationszyklus ist ein natürlicher, wiederkehrender Prozess, der den Körper einer Frau auf die Schwangerschaft vorbereitet. Er dauert in der Regel etwa achtundzwanzig Tage, kann aber von Mensch zu Mensch variieren. Der Zyklus wird durch Hormone gesteuert und beinhaltet die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) als Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft. Kommt es nicht zur Befruchtung, wird die Gebärmutterschleimhaut durch die Menstruation abgestoßen, die auch als Periode bezeichnet wird [1]. Der Zyklus hat vier Hauptphasen:
- Menstruation
- Follikuläre Phase
- Eisprung
- Lutealphase
Die Periode bleibt aus - wie lange ist das normal?
Die normale Dauer des Ausbleibens der Periode, auch Amenorrhoe genannt, variiert je nach Kontext [2].
Wenn man mit 16 Jahren seine Periode nicht bekommt, nennt man das primäre Amenorrhöe. Das ist oft auf genetische oder hormonelle Probleme zurückzuführen. Von sekundärer Amenorrhoe spricht man, wenn man seine Periode nicht mehr bekommt, nachdem man sie eine Zeit lang regelmäßig hatte. Wenn man drei Monate hintereinander keine Periode bekommt, nachdem man neun Monate lang regelmäßig die Periode hatte, ist dies möglicherweise eine sekundäre Amenorrhöe. [23]
- Schwangerschaft
Die Periode kommt während der Schwangerschaft nicht: Das wird als normal angesehen (für die gesamte Dauer, etwa neun Monate).
- Postpartale Phase
Nach der Geburt gibt es oft für mehrere Monate keine Periode, vor allem wenn man stillt. Dies wird als laktatorische Amenorrhoe bezeichnet und kann von einigen Monaten bis zu über einem Jahr andauern.
- Menopause
Die Periode bleibt aus in den Wechseljahren: Dies ist ein chronischer, bleibender Zustand, der typischerweise im Alter zwischen 45 und 55 Jahren auftritt.
- Pubertät
Vor der Pubertät ist das Ausbleiben der Periode natürlich normal. Die Menstruation setzt normalerweise zwischen dem 9. und 16. Lebensjahr ein.
- Perimenopause
Wenn sich eine Frau der Menopause nähert, ist es normal, dass ihre Periode unregelmäßig ist und die Abstände zwischen den Zyklen länger sind.
- Andere Situationen
Vorübergehendes Ausbleiben der Periode kann aufgrund von Stress, erheblichem Gewichtsverlust, übermäßigem Sport oder bestimmten medizinischen Erkrankungen auftreten. Ein Ausbleiben von bis zu drei Monaten kann als normal angesehen werden. Wenn die Periode jedoch außerhalb einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre länger als drei Monate ausbleibt, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um zugrundeliegende Probleme auszuschließen.
Im Allgemeinen ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, wenn die Periode mehr als drei Monate hintereinander ohne ersichtlichen Grund ausfällt.
Die Periode bleibt aus (Amenorrhoe): die häufigsten Ursachen dafür
Die Periode bleibt aus bei einer Frau, die nicht schwanger ist, und zwar länger als drei Monate, ohne ersichtlichen Grund: Dann sollte sie eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen, um die Ursache herauszufinden. Es gibt eine Vielzahl möglicher Ursachen für eine Amenorrhoe und es können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.
Hier sind einige häufige Gründe für das Ausbleiben der Periode:
- Erheblicher körperlicher oder emotionaler Stress kann den Hormonhaushalt, der den Menstruationszyklus reguliert, stören und zu einer vorübergehenden Amenorrhoe führen [3].
- Plötzlicher Gewichtsverlust, extreme Diäten oder Fettleibigkeit gehören zu den häufigsten Gründen für eine verspätete Periode. Gewichtsschwankungen können sich auf den Hormonspiegel auswirken, insbesondere auf den Östrogenspiegel (der für die Regulierung des Menstruationszyklus entscheidend ist). Sowohl Untergewicht als auch Übergewicht können zu Amenorrhoe führen [4, 5].
- Ein hohes Maß an intensiver körperlicher Betätigung, insbesondere bei Sportlern, kann zu Amenorrhoe führen [6]. Dies ist oft auf eine Kombination aus geringem Körperfettanteil, hohem Energieverbrauch und Stress für den Körper zurückzuführen.
- Einige Formen der hormonellen Geburtenkontrolle, wie bestimmte Pillen, Injektionen, Intrauterinpessare (IUP) und andere hormonelle Mittel gegen ungewollte Schwangerschaft können dazu führen, dass die Menstruation sehr schwach wird oder die Regel bleibt sogar ganz aus [7]. Dies ist eine häufige und in der Regel reversible Wirkung.
- Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine hormonelle Störung, die die Eierstöcke betrifft und zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Perioden und intermenstruellen Blutungen [8] führt. Es geht oft mit anderen Symptomen wie Gewichtszunahme, Akne und übermäßigem Haarwuchs einher.
- Sowohl Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) als auch Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) gehören zu den möglichen Gründen für das Ausbleiben der Periode [9]. Diese Erkrankungen können den Menstruationszyklus beeinträchtigen. Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels und des Fortpflanzungssystems des Körpers.
- Wenn sich Frauen der Menopause nähern, kann ihre Periode unregelmäßig werden, bevor die Regelblutung ganz ausbleibt [10]. Die Menopause tritt normalerweise zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein, aber die Perimenopause kann auch schon einige Jahre früher beginnen.
- Bestimmte Erkrankungen wie Hypophysenstörungen, vorzeitige Eierstockinsuffizienz oder chronische Krankheiten wie Diabetes und Zöliakie können zu Amenorrhoe führen [11]. Strukturelle Probleme mit den Fortpflanzungsorganen, wie z. B. die Vernarbung der Gebärmutter (Asherman-Syndrom), können ebenfalls zum Ausbleiben der Periode führen.
Wie gehen wir mit dem Ausbleiben der Periode um?
Die Tage kommen nicht: Nun ist es definitiv wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen anzugehen und proaktive Schritte zur Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts zu unternehmen. Hier sind einige Strategien:
Absetzen von bestimmten Medikamenten
Das Absetzen bestimmter Medikamente kann manchmal helfen, die Amenorrhoe in den Griff zu bekommen. Dies sollte jedoch nur unter ärztlicher Anleitung geschehen. Einige Medikamente können den Hormonhaushalt stören oder als Nebenwirkung den Menstruationszyklus beeinflussen. Wenn die Amenorrhoe mit der Einnahme von Medikamenten zusammenhängt, kann der Arzt oder die Ärztin empfehlen, die Dosierung anzupassen oder auf ein anderes Medikament umzusteigen, um den Menstruationszyklus wiederherzustellen.
Zu den gängigen Medikamenten, die eine Amenorrhoe auslösen können, gehören:
- Einige hormonelle Verhütungsmittel, für die man ein Online-Rezept bekommen kann, wie Antibabypillen, Injektionen oder Implantate, können eine schwache oder ausbleibende Periode verursachen. Das Absetzen dieser Mittel kann dazu führen, dass der normale Menstruationszyklus nach ein paar Monaten wieder einsetzt.
- Bestimmte Psychopharmaka (Antipsychotika und Antidepressiva) können den Prolaktinspiegel oder andere Hormone beeinträchtigen, was zu Amenorrhoe führen kann [12].
- Einige Krebsbehandlungen, wie z.B. die Chemotherapie, können den Menstruationszyklus stören. Die Amenorrhoe kann auch nach Beendigung der Behandlung fortbestehen [13]. In einigen Fällen kann der Menstruationszyklus zurückkehren, wenn sich der Körper erholt hat.
- Die langfristige Einnahme von Kortikosteroiden kann den Menstruationszyklus beeinflussen, da sie sich auf die Nebennieren und den Hormonhaushalt auswirken [14].
- Einige Blutdruckmedikamente, Allergiemedikamente und andere Medikamente können ebenfalls den Menstruationszyklus beeinflussen [15].
Stressmanagement
Die Periode bleibt aus: hier kann auch Stress die Ursache sein. Er kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und den Menstruationszyklus beeinträchtigen. Daher kann die Anwendung von Stressbewältigungstechniken hilfreich sein. Praktiken wie Achtsamkeitsmeditation, Yoga, tiefe Atemübungen und ausreichender Schlaf können helfen, Stress zu reduzieren und möglicherweise eine regelmäßige Menstruation wiederherzustellen [16].
Den Menstruationszyklus genau beobachten
Das Führen von Aufzeichnungen über den Menstruationszyklus, auch wenn er unregelmäßig ist oder ausbleibt, kann wertvolle Informationen liefern. Das bedeutet, dass man alle körperlichen Symptome, Veränderungen im Lebensstil oder Stressfaktoren, die den Zyklus beeinflussen könnten, festhalten sollte. Dies kann helfen, Muster zu erkennen und nützliche Daten für Gesundheitsdienstleister zu liefern, wenn weitere Untersuchungen erforderlich sind.
Ein gesundes Gewicht beibehalten
Sowohl ein erheblicher Gewichtsverlust als auch eine Gewichtszunahme können Amenorrhoe- Ursachen sein. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind der beste Ansatz, um ein gesundes Gewicht zu halten [17]. Wenn extreme körperliche Betätigung die Ursache für die Amenorrhoe ist, kann sich der Körper besser erholen, wenn man die Intensität und Dauer reduziert.
Körperliche Aktivität ausbalancieren
Wenn intensive körperliche Aktivität zur Amenorrhoe beiträgt, sollte man sein Trainingsprogramm ändern. Man sollte sich auf ein moderates, ausgewogenes Training konzentrieren und nicht auf extremes Ausdauertraining. Ruhetage sollten eingeplant werden, damit sich der Körper erholen kann und das Risiko von Menstruationsstörungen verringert wird.
Geduldig sein
Das Ausbleiben der Periode kann besorgniserregend sein, aber manchmal verschwindet sie auch von selbst, vor allem, wenn sie auf vorübergehende Faktoren wie Stress oder Veränderungen im Lebensstil zurückzuführen ist. Während man darauf wartet, dass der Zyklus zurückkehrt, ist es wichtig, gesunde Gewohnheiten beizubehalten und alle Symptome zu beobachten. Wenn die Periode nach einer angemessenen Zeitspanne nicht zurückkehrt, ist es ratsam, eine/n Arzt/Ärztin aufzusuchen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Verschiedene Situationen, die mit dem Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) zusammenhängen, erfordern die Aufmerksamkeit eines Arztes. Diese sind:
Anhaltendes Ausbleiben der Periode
Ausbleiben der Periode in drei aufeinanderfolgenden Monaten bei Frauen, die nicht schwanger sind, stillen oder in den Wechseljahren sind. Außerdem könnte das Ausbleiben der Periode ab dem Alter von sechzehn Jahren auf ein Entwicklungsproblem oder eine zugrunde liegende Krankheit hinweisen, die untersucht werden muss.
Begleitsymptome
Wenn die Amenorrhoe von Symptomen wie starken Becken- oder Unterleibsschmerzen, ungewöhnlichem oder übel riechendem Vaginalausfluss, übermäßigem Haarwuchs, Akne oder plötzlichen Gewichtsveränderungen begleitet wird.
Symptome eines hormonellen Ungleichgewichts wie Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche oder unerklärliche Müdigkeit können auch auf Probleme mit dem Menstruationszyklus hinweisen.
Anzeichen für eine Periode - aber keine Blutung -, wie Krämpfe, Blähungen und Brustspannen, können auf hormonelle Schwankungen, Stress oder Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder eine frühe Schwangerschaft hinweisen.
Überlegungen zur Familienplanung
Frauen, die versuchen, schwanger zu werden, und deren Menstruation aufgehört hat, sollten einen Arzt aufsuchen, um ihre Fruchtbarkeit zu beurteilen und alle zugrunde liegenden Probleme anzugehen, die ihre Fähigkeit, schwanger zu werden, beeinträchtigen könnten.
Die Periode bleibt nach dem Absetzen der Verhütungsmittel, um schwanger zu werden, aus: Dies kann bedeuten, dass hier medizinische Hilfe notwendig sein kann, auch um die Gründe dafür festzustellen.
In den oben beschriebenen Fällen ist es wichtig, eine/n Arzt/Ärztin aufzusuchen, um die Ursache der Amenorrhoe zu ermitteln, mögliche Komplikationen zu vermeiden und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Ein/e Arzt/Ärztin kann Tests wie Blutuntersuchungen, bildgebende Untersuchungen oder eine körperliche Untersuchung empfehlen, um die zugrunde liegenden Probleme zu diagnostizieren und einen geeigneten Behandlungsplan zu erstellen.
FAQs
Ist es normal, dass eine oder mehrere Perioden ausbleiben?
Dass eine Periode überfällig ist oder gelegentlich ausbleibt, kann normal sein. Das gilt vor allem dann, wenn man erheblichem Stress ausgesetzt ist, krank ist oder das Gewicht oder die körperliche Aktivität verändert hat. Das regelmäßige Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) ist jedoch untypisch und kann auf ein zugrunde liegendes Problem hinweisen. Faktoren wie Reisen, Veränderungen im Tagesablauf oder vorübergehende hormonelle Schwankungen können das Ausbleiben der Periode verursachen. Wenn jedoch mehr als eine Periode ohne offensichtlichen Grund (wie Schwangerschaft oder Menopause) ausbleibt, sollte ein/e Arzt/Ärztin aufgesucht werden, um ernstere Erkrankungen auszuschließen.
Welche langfristigen Auswirkungen hat das Ausbleiben der Regelblutung?
Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache kann das Ausbleiben der Periode verschiedene langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Hier sind einige Beispiele:
- Gesundheit der Knochen
Manchmal führt das Ausbleiben der Periode zu einer verminderten Knochendichte (vor allem, wenn der Grund dafür ein niedriger Östrogenspiegel ist), was das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen erhöht [18].
- Probleme mit der Fruchtbarkeit
Eine anhaltende Amenorrhoe kann auf Probleme mit dem Eisprung hindeuten, die eine Empfängnis erschweren. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie zu langfristigen Fruchtbarkeitsstörungen führen [19].
- Kardiovaskuläre Gesundheit
Ein niedriger Östrogenspiegel, der mit Amenorrhoe einhergeht, kann sich negativ auf die Herzgesundheit auswirken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen [20].
- Hyperplasie der Gebärmutterschleimhaut
Wenn sich die Gebärmutterschleimhaut nicht regelmäßig ablöst, besteht das Risiko einer Endometriumhyperplasie (Verdickung der Gebärmutterschleimhaut), die im Laufe der Zeit das Risiko für Gebärmutterkrebs erhöhen kann [21].
- Psychologische Auswirkungen
Langfristige Amenorrhoe kann auch psychischen Stress oder Ängste auslösen, besonders wenn sie mit gesundheitlichen Problemen zusammenhängt oder die Familienplanung beeinträchtigt [22].
Schluss-Wort
Das Ausbleiben der Periode, auch Amenorrhoe genannt, kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, die von Veränderungen im Lebensstil und Stress bis hin zu Grunderkrankungen und der Einnahme bestimmter Medikamente reichen. Während das gelegentliche Ausbleiben der Periode normal sein kann, erfordert eine anhaltende Amenorrhoe Aufmerksamkeit, um mögliche langfristige gesundheitliche Folgen wie Fruchtbarkeitsstörungen, Knochendichteverlust und kardiovaskuläre Risiken zu vermeiden. Die Amenorrhoe-Ursachen zu verstehen und zu erkennen, wann man eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen sollte, ist ein wichtiger Schritt, um diesen Zustand effektiv zu behandeln. Indem sie die zugrundeliegenden Probleme angehen, können Frauen darauf hinarbeiten, ihren Menstruationszyklus wiederherzustellen und die allgemeine reproduktive und allgemeine Gesundheit zu erhalten.
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