Aktualisiert am: 27.09.2024

Typische und untypische Schwangerschaftssymptome

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Dr. med. Walter Brinker, Facharzt für Gynäkologie
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Viele wünschen sich sehnlichst ein Kind. Die zweite Zyklushälfte ist dann die Zeit des Wartens und der genauen Beobachtung des eigenen Körpers nach ersten Anzeichen einer Befruchtung: Fühle ich mich anders? Habe ich vielleicht schon Schwangerschaftsgelüste? Verändert sich mein Körper? Tatsächlich sind die Symptome in der Frühschwangerschaft besonders ausgeprägt und sie können erste Hinweise geben.

Was nehmen Sie aus diesem Artikel mit?

  • Was passiert in der Frühschwangerschaft und wie hängen Schwangerschaftssymptome damit zusammen?
  • Mit welchen ersten Schwangerschaftsanzeichen ist zu rechnen?
  • Welche Schwangerschaftssymptome sind gefährlich?
  • Wie funktionieren Schwangerschaftstests und ab wann sind sie aussagekräftig?
  • Wie stellt die Frauenärztin oder der Frauenarzt eine Schwangerschaft fest?

Was passiert in den ersten Tagen der Schwangerschaft?

Hübsche Frau im Schlafzimmer

Die Befruchtung findet am oder bis zu einem Tag nach dem Eisprung statt. Das befruchtete Ei wandert zur Gebärmutter, um sich dort einzunisten. Dies dauert etwa 6-12 Tage. Bis zur Einnistung passiert im Körper der Frau nichts anderes als in jedem anderen Zyklus auch: Das Corpus luteum, der Rest des Eifollikels im Eierstock, produziert Progesteron, um die Gebärmutter für die Schwangerschaft vorzubereiten. 

Erst mit der Einnistung ändert sich die Hormonproduktion im Körper. Neben großen Mengen Östrogen und Progesteron wird nun auch das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG) gebildet. Dieses Hormon kann mit einem Schwangerschaftstest im Urin nachgewiesen werden. [1]

Sehr frühe Schwangerschaftsanzeichen vor dem Ausbleiben der Regel sind daher sehr selten, weil diese erst nach der Einnistung auftreten können. 

Wie merkt man, dass man schwanger ist?

Erste Anzeichen einer Schwangerschaft vor Ausbleiben der Periode sind unüblich, da erst mit Einnistung die körperlichen Veränderungen der Frau beginnen. Manche Frauen bemerken aber bereits 14 Tage nach der Befruchtung die ersten Symptome. 

Ausbleiben der Periode

Bei fast allen schwangeren Frauen setzt die Menstruation mit der Befruchtung aus. Die Menstruation ist ein Zeichen dafür, dass keine Befruchtung stattgefunden hat und die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen werden kann. Bei der Einnistung wird die Gebärmutterschleimhaut jedoch benötigt und darf keinesfalls abgestoßen werden. Dies stellt der Körper durch einen starken Anstieg des Progesteronspiegels sicher. [2]

Bei einigen Frauen kann eine leichte Blutung zum Menstruationszeitpunkt für einen bis zu 9 Monaten bestehen bleiben und die Schwangerschaft entwickelt sich trotzdem weiter.

Übelkeit und Morgenübelkeit

Morgenübelkeit ist eines der häufigsten Schwangerschaftsanzeichen, von dem bis zu 70 % der Frauen betroffen sind. Sie tritt typischerweise im ersten Trimester auf, insbesondere zwischen der 6. und 12. Schwangerschaftswoche. Obwohl der genaue Mechanismus der Morgenübelkeit noch nicht vollständig verstanden ist, gibt es mehrere Theorien, die die Ursachen und Hintergründe dieses Phänomens erklären. Vermutlich stehen erhöhte hCG- und Östrogenspiegel im Vordergrund. 

Aber auch andere Veränderungen während der Schwangerschaft können die Symptome auslösen oder verstärken: Oft reagiert der Körper empfindlicher auf Blutzuckerschwankungen, Stress und Gerüche. [3] Die Übelkeit ist eigentlich eine gute Nachricht, denn diese Schwangeren erleiden seltener eine Fehlgeburt als die ohne Erbrechen, was mit einer kräftigeren Hormonproduktion zusammenhängt.

Veränderungen der Brust

 Eine Frau testet Brustveränderungen als Symptom einer Schwangerschaft

Zu den ersten Schwangerschaftsanzeichen gehören Veränderungen der Brust. Bereits im ersten Trimester wird das spätere Stillen vorbereitet.

Während des ersten Trimesters dehnt sich das Milchgangsystem aus und verzweigt sich im Fettgewebe als Reaktion auf den Anstieg des Östrogenspiegels. Erhöhte Östrogenspiegel führen auch zu einer Abnahme des Fettgewebes und zu einer Vergrößerung und Ausdehnung des Gangsystems. Östrogen stimuliert zudem die Hypophyse, was zu einem Anstieg des Prolaktinspiegels führt. [4]

Veränderungen der Brust im ersten Trimester [5]:

  • Vergrößerung der Brüste um ein bis zwei BH-Körbchengrößen. 
  • Die Brüste können jucken, wenn sich die Haut dehnt, und es können sich Dehnungsstreifen bilden.
  • Spannungsgefühl und Überempfindlichkeit.
  • Verdunkelung der Brustwarzen und des Warzenhofs (die Haut um die Brustwarzen herum) durch Hormone, die die Pigmentierung der Haut beeinflussen.
  • Verdunkelung der Venen in den Brüsten (durch die erhöhte Durchblutung der Brüste).
  • Die Brustwarzen treten stärker hervor, die Warzenhöfe und Brustwarzen werden größer.
  • Auf den Warzenhöfen können sich auch kleine Knötchen bilden. Dabei handelt es sich um kleine Talgdrüsen, die so genannten Montgomery-Drüsen.

Müdigkeit

Müdigkeit und Erschöpfung sind häufige Symptome in der Frühschwangerschaft. 

Hormonelle Veränderungen spielen bei der Müdigkeit eine wichtige Rolle, insbesondere das Hormon Progesteron. Dieses Hormon steigt im ersten Drittel der Schwangerschaft stark an. [6]

Während des ersten Trimesters bildet der Körper ein völlig neues Organ, die Plazenta, die das Wachstum des Babys während der gesamten Schwangerschaft unterstützt. Die Bildung der Plazenta senkt den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel. [7] Außerdem nimmt das Blutvolumen zu, um die sich entwickelnde Plazenta und den Kreislauf des Fötus zu versorgen. Dadurch pumpt das Herz schneller und kräftiger. Puls und Atmung beschleunigen sich. Niedrige Eisenwerte können manchmal ebenso zu Müdigkeit führen. [6]

Häufiges Wasserlassen

Schwangere müssen häufiger Wasser lassen, weil die Gebärmutter in der Frühschwangerschaft auf die Blase drückt. Dadurch verlagert sich die Blase und die Harnröhre dehnt sich. Diese Verlagerung und die hormonellen Veränderungen führen dazu, dass die Muskeln, die die Blase halten, weniger effizient arbeiten. Zusätzlich kann Flüssigkeitsansammlung im Gewebe der Blasenwand zu Schwellungen und Entzündungen führen, die die Blasenfunktion weiter beeinträchtigen. [8]

Stimmungsschwankungen

Eine Frau hat Stimmungsschwankungen als Schwangerschaftssymptom

Im ersten Trimester benötigt der Körper zur Aufrechterhaltung der Schwangerschaft große Mengen an den Schwangerschaftshormonen hCG, Progesteron und Östrogen. In den ersten 3 Monaten müssen zwei Organe diese Hormone produzieren: die Eierstöcke und die Plazenta. Dabei kann es vorkommen, dass die beiden Organe nicht optimal aufeinander abgestimmt sind. Das führt dann dazu, dass einmal zu wenig und dann plötzlich zu viele Hormone zur Verfügung stehen. Das wirkt sich auf die Gefühle aus. Ähnlich wie beim prämenstruellen Syndrom reagiert die Stimmung nämlich auf Veränderungen der weiblichen Geschlechtshormone. [9]

Müdigkeit oder Übelkeit können dies natürlich erheblich verstärken. Wer hat schon gute Laune, wenn man müde ist oder das Gefühl hat, sich jeden Moment übergeben zu müssen? 

Die hormonellen Schwankungen gleichen sich etwa ab dem vierten Schwangerschaftsmonat aus, wenn die Plazenta die Hormonproduktion alleine übernimmt. [9]

Blähungen und Verstopfung

Das Verdauungssystem kann durch die Hormone der Schwangerschaft beeinflusst werden. Das Hormon Progesteron, das eine Entspannung der glatten Muskulatur bewirkt, führt häufig zu einer Entspannung und Verlangsamung der Verdauung im Magen sowie im Dünn- und Dickdarm. Auch die Gallenblase wird durch eine verzögerte Entleerung beeinträchtigt. Dies kann das Risiko für die Bildung von Gallensteinen erhöhen. Viele Verdauungsbeschwerden als Schwangerschaftsanzeichen, wie morgendliche Übelkeit (Brechreiz oder Erbrechen), Verstopfung und Sodbrennen, hängen mit dem erschlafften und verlangsamten Verdauungssystem zusammen. [10]

Auch die wachsende Gebärmutter kann das Verdauungssystem beeinflussen. Wenn die Gebärmutter wächst, kann sie auf Teile des Verdauungstrakts drücken oder sie sogar blockieren. Dies kann zu einer Verlangsamung der Nahrungspassage und zu Verstopfung führen. [11] Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige Bewegung und eine ballaststoffreiche Ernährung sind einige der Möglichkeiten, Verstopfung vorzubeugen. [12]

Heißhunger oder Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel

Heißhunger als Anzeichen der Schwangerschaft wird oft als Reaktion des Körpers interpretiert Nährstoffdefizite auszugleichen. Beispielsweise kann ein Mangel an bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen dazu führen, dass Frauen ein verstärktes Verlangen nach kalzium- oder eisenreichen Lebensmitteln verspüren. Aber nicht alle Gelüste haben mit einem Nährstoffmangel zu tun; manchmal spielen auch hormonelle Schwankungen oder der Wunsch nach emotionalem Wohlbefinden eine Rolle, wenn der Körper nach dopaminfreisetzenden "comfort foods" verlangt. [13]

Die Forschung zeigt auch, dass das Verlangen nach salzigen oder süßen Speisen durch eine veränderte Geschmackswahrnehmung und eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber salzigen Speisen während der Schwangerschaft beeinflusst wird. [14] Umgekehrt werden bittere und stark riechende Nahrungsmittel häufig gemieden, da sie als schädlich für den Fötus wahrgenommen werden können. [15]

Diese Phänomene treten meist im ersten Trimester auf, bessern sich aber häufig im weiteren Verlauf der Schwangerschaft. In einigen Fällen können sie jedoch auch länger anhalten. [14]

Kopfschmerzen, Migräne und Schwindel

Eine Frau leidet unter Kopfschmerzen als Schwangerschaftssymptom

Zu den eher untypischen Symptomen einer Schwangerschaft zählen Kopfschmerzen, Schwindel und Migräne. 

Die genaue Ursache von Kopfschmerzen ist nicht immer klar. Im ersten Trimester können Veränderungen des Hormonspiegels und des Blutvolumens eine Rolle spielen. Ein dumpfer, diffuser Kopfschmerz kann von Stress, starker Müdigkeit und Überanstrengung der Augen verursacht werden. Auch Hunger und ein niedriger Blutzuckerspiegel können Kopfschmerzen auslösen. Wer den morgendlichen Kaffee plötzlich weglässt, kann unter Koffeinentzugskopfschmerzen leiden. Wer in der Frühschwangerschaft unter Übelkeit und Erbrechen leidet, kann dehydriert sein, was zu Kopfschmerzen führen kann. [16]

Eine häufige Kopfschmerzart in der Schwangerschaft ist die Migräne. Diese schmerzhaften, pochenden Kopfschmerzen treten häufig auf einer Seite des Kopfes auf. Sie entstehen durch eine Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn. Sie werden manchmal von Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit begleitet. [16]

Merkt man die Einnistung?

Frauenhöschen mit Einnistungsblutung

Die Einnistungsblutung ist eine sehr leichte Blutung, die bei der Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut auftritt. Dies gehört zu den ersten Vorgängen einer Schwangerschaft und tritt typischerweise 6 bis 12 Tage nach dem Eisprung auf. Etwa jede vierte Schwangere hat eine Einnistungsblutung. Sie ist ein normaler Teil der Schwangerschaft und normalerweise kein Grund zur Besorgnis. [17]

Die Einnistungsblutung ist meist rosa oder braun. In den meisten Fällen zeigt sie sich als Fleck in der Unterwäsche oder beim Abwischen auf dem Toilettenpapier. Bei manchen Frauen kann die Blutung bis zu 2 Tage anhalten, während sie bei anderen nur einmal kurz auftritt. Der genaue Zeitpunkt variiert, aber in den meisten Fällen tritt die Einnistungsblutung etwa 6 bis 12 Tage nach dem Eisprung ein. [1] Zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Frauen noch keinen Schwangerschaftstest gemacht und ihre Periode ist noch nicht ausgeblieben. Da die Einnistungsblutung zeitnah zur erwarteten Menstruation auftreten kann, wird sie leicht mit der Menstruation verwechselt. [17] Sie kann genauso mit einer Zwischenblutung verwechselt werden. 

Übrigens wirkt die Pille danach nicht mehr, wenn bereits eine Einnistung stattgefunden hat. Daher ist sie nur 5 Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr wirksam. 

Ist es normal, schwanger zu sein ohne Symptome?

Es ist völlig normal, dass eine Frühschwangerschaft auch ohne Symptome verläuft. Jede Schwangerschaft verläuft anders. Manchen Frauen geht es während der Schwangerschaft sehr gut und sie können die Schwangerschaft durchgehend genießen, während andere Frauen sehr starke Beschwerden haben, die ihnen die Schwangerschaft erheblich erschweren können. Auch erlebt eine Frau wiederholte Schwangerschaften oft auf unterschiedliche Weise. Darauf kann man wenig Einfluss nehmen. [18]

Bei Frauen ohne Symptome kommt es jedoch häufiger vor, dass sie erst später in der Schwangerschaft merken, dass sie schwanger sind, z.B. weil sie schon immer unregelmäßige Zyklen hatten. [19]

Welche Schwangerschaftssymptome sind gefährlich?

Einige Schwangerschaftssymptome sind jedoch für das Kind, die Mutter oder beide gefährlich. Daher sollte bei folgenden Symptomen umgehend die behandelnde Frauenärztin oder der Frauenarzt kontaktiert werden. 

Starke Blutungen oder Krämpfe

Eine Frau leidet unter starken Krämpfen

Solche möglichen Schwangerschaftssymptome wie starke, von Krämpfen begleitete vaginale Blutungen können auf eine drohende Fehlgeburt oder eine Eileiterschwangerschaft hinweisen. Eileiterschwangerschaften sind besonders gefährlich, da sie zu inneren Blutungen führen können, wenn die Eileiter reißen. Dies erfordert sofortige ärztliche Hilfe, da es lebensbedrohlich sein kann.

Schwere Übelkeit und Erbrechen (Hyperemesis gravidarum)

Starke Übelkeit und Erbrechen, die zu Flüssigkeitsverlust führen, können auf Hyperemesis gravidarum, eine schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit, hinweisen. Häufig ist eine ärztliche Behandlung erforderlich, um sicherzustellen, dass Mutter und Kind ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt sind.

Schwindel oder Ohnmachtsanfälle 

In einigen Fällen können diese Schwangerschaftsanzeichen auf eine Eileiterschwangerschaft oder Kreislaufprobleme hinweisen. Zu niedriger Blutdruck oder Blutarmut können auch die Ursache sein. Wenn Frauen sehr lange erbrechen mussten, kann auch der Elektrolythaushalt gestört sein. 

Fieber über 38 °C

Fieber kann auf eine Infektion hinweisen, die in der Schwangerschaft zu schweren Komplikationen führen kann. Besonders besorgniserregend ist es, wenn das Fieber mit anderen Symptomen wie Blutungen oder Schmerzen einhergeht.

Starke Rückenschmerzen

Rückenschmerzen, vor allem wenn sie stark und anhaltend sind, können auf Probleme wie eine Harnwegsinfektion oder andere Schwangerschaftskomplikationen hinweisen.

Wann sollte man einen Schwangerschaftstest machen?

Glas mit Urin und Schwangerschaftstest und Teststreifen

Kein Verhütungsmittel für die Frau ist 100% wirksam. Wenn es zu Fehlern bei der Einnahme der Verhütungspille oder bei der Handhabung von Diaphragma oder Femidom gekommen ist, ist es sinnvoll, sofort einen Schwangerschaftstest zu machen, wenn die Periode ausbleibt. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt auch, wenn keine Schwangerschaftsanzeichen vorliegen.

Zeitpunkt für die besten Ergebnisse

Die Einnistung erfolgt kurz vor dem Ausbleiben der Regelblutung. Ab diesem Zeitpunkt wird das Hormon hCG gebildet. Allerdings steigt es erst einige Tage nach der Einnistung so stark an, dass ein Test darauf anspricht. [1]

Wenn möglich, sollte daher der Abstand zum Eisprung als Maß genommen werden. Ab 14 Tagen danach sind sehr zuverlässige Ergebnisse zu erwarten. Ist dies nicht möglich, weil der Zeitpunkt des Eisprungs nicht genau bekannt ist, kann ein Test ab dem 28. Tag des Zyklus durchgeführt werden. 

Da jedoch die Länge der ersten Zyklushälfte am stärksten schwankt, kann es sein, dass der Test zu diesem Zeitpunkt noch nicht aussagekräftig ist. [1]

Arten von Tests

Die Urintests für zu Hause unterscheiden sich nicht von denen, die in Arztpraxen verwendet werden – sie alle basieren auf den Hormonen der Schwangerschaft. Der einzige Unterschied zwischen den im Handel erhältlichen Tests besteht in der Höhe der hCG-Schwelle, die erreicht werden muss, damit der Test "positiv" anzeigt. Frühtests reagieren entsprechend auf niedrigere hCG-Werte. [1]

Verstehen der Ergebnisse

Es gibt richtige, so genannte falsch-positive und falsch-negative Testergebnisse [20]:

  • Falsch-positiv bedeutet, dass der Test "schwanger" anzeigt, obwohl keine Schwangerschaft vorliegt. Dies ist sehr selten. 
  • Falsch-negativ bedeutet, dass der Test "nicht schwanger" anzeigt, obwohl eine Schwangerschaft vorliegt. Dies kommt häufiger vor. Der Grund dafür kann sein, dass die Einnistung noch nicht stattgefunden hat, der hCG-Spiegel noch nicht hoch genug ist oder der Urin durch starkes Trinken verdünnt ist. Es lohnt sich daher, den Test nach ein oder zwei Tagen zu wiederholen, wenn Sie Schwangerschaftsanzeichen oder Bedenken haben. 

Wie findet der Frauenarzt oder die Frauenärztin heraus, ob man schwanger ist?

Bei der Terminvereinbarung mit dem Gynäkologen wird bereits am Telefon abgeklärt, wie lange die Menstruation schon überfällig ist. Der Untersuchungstermin wird dann so gelegt, dass er mindestens eine Woche nach dem Ausbleiben der Regelblutung liegt, um zu diesem Zeitpunkt auch eine Ultraschalluntersuchung durchführen zu können. [21]

Untersuchung

Arzt bei der Ultraschalluntersuchung einer schwangeren Frau

Dank der zur Verfügung stehenden Untersuchungsinstrumente müssen sich die Ärzte nicht mehr auf die Anzeichen der Schwangerschaft verlassen. Beim Gynäkologen wird die Frau um eine Urinprobe gebeten und ein hCG-Schnelltest durchgeführt. [20]

Zusätzlich führt die Gynäkologin oder der Gynäkologe eine Ultraschalluntersuchung durch. Auf diese Weise kann die Schwangerschaft eindeutig bestätigt werden, und die Ärztin oder der Arzt ist auch in der Lage festzustellen, in welcher Woche der Schwangerschaft sich die Frau befindet.

Es besteht die Möglichkeit, einen Bluttest auf hCG durchführen zu lassen. Normalerweise ist dies nicht notwendig, da die Frau aussagekräftige Werte im Urin hat. Dieser Test wird eher bei anderen Erkrankungen durchgeführt, bei denen der hCG-Wert erhöht sein kann. [20]

Fazit

Der Körper sendet oft subtile Signale, die auf eine Schwangerschaft hindeuten könnten - aber jedes Schwangerschaftsanzeichen bleibt einzigartig und individuell. Vertrauen Sie auf Ihren Instinkt und lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sicher durch diese aufregende Reise begleiten.

Quellen

[1] Gronowski, A. The Pregnancy Lab: How early can pregnancy be detected? LabTestingMatters. 27.10.2015. https://www.labtestingmatters.org/from-the-bench/the-pregnancy-lab-how-early-can-pregnancy-be-detected/ 

[2] Klein DA, Paradise SL, Reeder RM. Amenorrhea: A Systematic Approach to Diagnosis and Management. Am Fam Physician. 2019;100(1):39-48. https://www.aafp.org/pubs/afp/issues/2019/0701/p39.html  

[3] Morning Sickness. Cleveland Clinic. 05.04.2023. https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/16566-morning-sickness-nausea-and-vomiting-of-pregnancy 

[4] Alex, A., Bhandary, E., McGuire, K.P. (2020). Diseases of the Breast during Pregnancy and Lactation. Advances in Experimental Medicine and Biology, vol 1252. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-41596-9_1. https://www.google.de/books/edition/Diseases_of_the_Breast_during_Pregnancy/O9yOzgEACAAJ?hl=de 

[5] Breast Changes During Pregnancy. American Pregnancy Association. https://americanpregnancy.org/healthy-pregnancy/changes-in-your-body/breast-changes-during-pregnancy/ 

[6] First Trimester Fatigue. Johns Hopkins Medicine. https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/first-trimester-fatigue 

[7] What to Know About Fatigue in the First Trimester. UPMC Health Beat. 16.02.2024. https://share.upmc.com/2024/02/first-trimester-fatigue/ 

[8] Huffman, J. Urinary tract. Britannica. 14.09.2024. https://www.britannica.com/science/pregnancy/Urinary-tract 

[9] 1. bis 8. Schwangerschaftswoche: Körper und Seele in „anderen Umständen“. Familienplanung.de. 30.05.2022. https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/schwangerschaftsverlauf/1-bis-8-schwangerschaftswoche-das-kind-kuendigt-sich-an 

[10] Pregnancy: How Your Digestion Changes. University of Rochester Medical Center. https://www.urmc.rochester.edu/encyclopedia/content.aspx?contenttypeid=90&contentid=p09521 

[11] Pregnancy Constipation. Cleveland Clinic. 19.10.2021. https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/21895-pregnancy-constipation 

[12] Yang J, Wang HP, Zhou L, Xu CF. Effect of dietary fiber on constipation: a meta analysis. World J Gastroenterol. 2012;18(48):7378-7383. doi:10.3748/wjg.v18.i48.7378

[13] Orloff NC, Hormes JM. Pickles and ice cream! Food cravings in pregnancy: hypotheses, preliminary evidence, and directions for future research. Front Psychol. 2014;5:1076. Published 2014 Sep 23. doi:10.3389/fpsyg.2014.01076

[14] Winters-Chang, P. What the health: Why do women crave certain foods when they are pregnant? 02.04.2019. The University of Queensland. https://habs.uq.edu.au/article/2019/04/what-health-why-do-women-crave-certain-foods-when-they-are-pregnant 

[15] Profet, Margie (1988). "The Evolution of Pregnancy Sickness as Protection to the Embryo Against Pleistocene Teratogens". Evolutionary Theory. 8: 177–190. 

[16] Headaches in Early Pregnancy. Johns Hopkins Medicine. https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/staying-healthy-during-pregnancy/headaches-in-early-pregnancy 

[17] Implantation Bleeding. Cleveland Clinic. 09.08.2024. https://my.clevelandclinic.org/health/symptoms/24536-implantation-bleeding 

[18] De Bellefonds, C. Is It Possible to Have No Pregnancy Symptoms? The Bump. 27.12.2023. https://www.thebump.com/a/no-pregnancy-symptoms 

[19] Carter, M. Can You Be Pregnant With No Symptoms? 26.06.2024. Parents. https://www.parents.com/pregnancy/signs/symptoms/how-common-is-it-to-have-no-pregnancy-symptoms/ 

[20] Der Schwangerschaftstest. Familienplanung.de. 03.06.2023. https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungspannen/schwangerschaftstest/ 

[21] Bürscher, B. Schwangerschaftstest. MeinMed.at. 24.06.2024. https://www.meinmed.at/untersuchung/schwangerschaftstest-wann/1517 

Dieser Artikel dient nur allgemeinen Informationszwecken und beabsichtigt nicht, eine medizinische Behandlung in irgendeiner Form zu fördern und ist kein Ersatz für die Konsultation eines professionellen Arztes. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um eine persönliche medizinische Beratung zu erhalten. Für einen medizinischen Rat sollten Sie immer den Rat eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen.

Viele wünschen sich sehnlichst ein Kind. Die zweite Zyklushälfte ist dann die Zeit des Wartens und der genauen Beobachtung des eigenen Körpers nach ersten Anzeichen einer Befruchtung: Fühle ich mich anders? Habe ich vielleicht schon Schwangerschaftsgelüste? Verändert sich mein Körper? Tatsächlich sind die Symptome in der Frühschwangerschaft besonders ausgeprägt und sie können erste Hinweise geben.

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