Aktualisiert am: 12.03.2024

Saisonaler Haarausfall: Wann und wie entsteht er?

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Dr. med. Marcus Horstmann, Facharzt für Urologie und Andrologie
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Entdecken Sie die wissenschaftlichen Hintergründe des saisonalen Haarausfalls. Erfahren Sie, wann und warum er auftritt, und die besten Tipps, um dem Haarausfall nach dem Urlaub und während aller Jahreszeiten vorzubeugen.

Ab wann spricht man von Haarausfall?

Der medizinische Begriff für Haarausfall ist "Alopezie", und es gibt verschiedene Arten davon. Einige Formen des Haarausfalls sind temporär, andere sind permanent. Man spricht von Haarausfall, wenn man mehr Haare verliert, als nachwachsen, was zu dünner werdendem Haar oder kahlen Stellen auf der Kopfhaut führt.

Normalerweise verliert ein Mensch zwischen 50 und 100 Haaren pro Tag. Dies ist Teil des natürlichen Haarzyklus, und diese Haare werden normalerweise ersetzt, wenn neue Haare wachsen. Wenn jemand jedoch feststellt, dass er regelmäßig deutlich mehr als 100 Haare pro Tag verliert, könnte es ein Zeichen für pathologisch vermehrten Haarausfall sein. [1]

Die Gründe für einen übermäßigen Haarausfall können vielfältig sein und reichen von genetischen Faktoren (wie männlicher oder weiblicher Haarausfall) über hormonelle Veränderungen (z.B. nach der Geburt oder in den Wechseljahren), medizinische Zustände (wie Schilddrüsenprobleme oder Autoimmunerkrankungen), bis hin zu Medikamentennebenwirkungen und körperlichem oder emotionalem Stress. [2]

Wieviel Haarausfall ist normal?

Holzkamm mit verlorenen Haaren

Wie bereits erwähnt, gilt es als normal, zwischen 50 und 100 Haare täglich zu verlieren. Diese Zahl kann jedoch von Person zu Person variieren und ist auch abhängig von Faktoren wie Haardichte, Haarlänge und Haarzyklus. Es ist auch normal, dass man in bestimmten Lebensphasen, wie z.B. nach der Geburt oder während des saisonalen Wechsels, temporären Haarausfall erlebt.

Die Beurteilung, ob Ihr Haarausfall normal ist oder nicht, hängt oft davon ab, ob Sie Veränderungen in der Dichte oder im Volumen Ihres Haares über die Zeit bemerken. Wenn Ihr Haar sichtbar dünner wird, Sie kahle Stellen bekommen oder Ihr Haaransatz zurückgeht, könnte es an der Zeit sein, eine/n Arzt/Ärztin oder eine/n Dermatologen/Dermatologin aufzusuchen.

Experten verwenden verschiedene Methoden, um den Schweregrad des Haarausfalls zu beurteilen. Eine Methode ist der "Zug-Test", bei dem vorsichtig an mehreren Büscheln von etwa 40 Haaren gezogen wird. Wenn mehr als 2-3 Haare pro Büschel herausgezogen werden, könnte dies auf einen übermäßigen Haarausfall hindeuten. [3], [4]

Was ist saisonaler Haarausfall?

Der Haarausfall zu einer Jahreszeit, auch bekannt als "saisonale Alopezie", ist ein Phänomen, bei dem Menschen zu bestimmten Jahreszeiten – typischerweise im Herbst und manchmal im Frühling – eine verstärkte Tendenz zum Haarausfall erleben. Dabei handelt es sich in der Regel um einen temporären Haarausfall, der durch natürliche Veränderungen des menschlichen Körpers als Reaktion auf jahreszeitliche Veränderungen verursacht wird.

Die Suche nach der Ursache des saisonalen Haarausfalls

Die genauen Ursachen des saisonalen Haarausfalls sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt einige Theorien und beobachtete Muster:

Lichtverhältnisse: Die Menge an Tageslicht ändert sich mit den Jahreszeiten, und es wird angenommen, dass diese Veränderung die Hormonproduktion im Körper beeinflusst, insbesondere Melatonin, das eine Rolle bei der Regulierung des Schlafzyklus und möglicherweise auch des Haarwachstumszyklus spielt. Weniger Licht im Herbst und Winter kann zu hormonellen Schwankungen führen, die den Haarausfall beeinflussen.

Vitamin D: Der Vitamin-D-Spiegel im Körper hängt stark von der Sonnenexposition ab und nimmt in den Monaten mit weniger Sonnenlicht (Herbst und Winter) ab. Da Vitamin D für die Gesundheit der Haare wichtig ist, könnte ein Rückgang dieses Vitamins zu saisonalem Haarausfall beitragen.

Temperaturschwankungen: Der Wechsel von warmer zu kühler Witterung kann auch Stress für den Körper darstellen, der sich in Form von Haarausfall manifestieren kann. Die Haut, einschließlich der Kopfhaut, muss sich an kühlere Temperaturen anpassen, was gelegentlich das Haarwachstum beeinträchtigen kann.

Telogenphase: Es gibt Theorien, dass die Haarfollikel saisonal synchronisiert werden können. Während des Herbstes gehen mehr Haare als üblich in die Ruhephase des Wachstumszyklus über, was zu scheinbar erhöhtem Haarausfall führt.

Haarausfall nach Jahreszeit

Hübscher älterer Mann mit Glatze, der im Sommer im Park sitzt.

Jede Jahreszeit bringt spezifische Umweltfaktoren mit sich, die sich auf das Haar auswirken können.

Eine Studie an 123 Patienten, die von Alopecia Areata betroffen waren, stellte fest, dass der größte Anteil der Haarausfall-Episoden im Winter (28,1 %) eintrat, gefolgt von Herbst (26,3 %), Frühling (23,8 %) und Sommer (21,7 %). [5]

Saisonaler Haarausfall im Frühling

Im Frühling erleben manche Menschen eine Art "Erneuerung", was bedeutet, dass das Haar, das während des Winters in der Ruhephase (Telogenphase) war, ausfallen kann, um Platz für neues Wachstum zu machen. Dieser Prozess kann durch den Anstieg bestimmter Hormone, die durch längere Tageslichtstunden und veränderte Aktivitätsmuster beeinflusst werden, verstärkt werden und so zum saisonalen Haarausfall im Frühjahr beitragen. Obwohl dies für manche alarmierend sein kann, ist es oft ein Teil des natürlichen Haarzyklus. [6]

Saisonaler Haarausfall im Sommer

Während des Sommers sind die Haare verschiedenen Belastungen ausgesetzt, die ihren Zustand beeinträchtigen können. Erhöhte UV-Strahlung, Chlorwasser aus Schwimmbädern, Salzwasser und Feuchtigkeit können das Haar strapazieren und es anfälliger für Bruch machen. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Sie mehr Haarausfall im Sinne von Alopezie erleben, sondern dass das Haar durch äußere Einflüsse geschädigt werden kann, was zu mehr Haarbruch führt. Ob Haarausfall durch viel Sonne entstehen kann, ist nicht belegt. [7]

Saisonaler Haarausfall im Herbst

Der Herbst ist die Jahreszeit, in der die meisten Menschen eine Zunahme des Haarausfalls bemerken, was oft als saisonaler Haarausfall bezeichnet wird. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Haare tendenziell in der warmen Jahreszeit, also im späten Frühling und Sommer, in die Wachstumsphase (Anagenphase) eintreten. Im Herbst treten sie dann in die Telogenphase ein, was bedeutet, dass mehr Haare ausfallen können. Diese Zyklen können durch hormonelle Veränderungen beeinflusst werden, die auf Veränderungen der Tageslichtstunden und andere saisonale Faktoren zurückzuführen sind.

Saisonaler Haarausfall im Winter

Im Winter können Kälte, trockene Luft und der Mangel an Sonnenlicht auch Stress für das Haar bedeuten. Die Kopfhaut kann trockener und anfälliger für Schuppen werden, und das Haar kann spröder und anfälliger für Schäden sein. Der Mangel an Sonnenlicht kann auch zu einem Vitamin-D-Mangel führen, der für das Haarwachstum wesentlich ist. Während in dieser Zeit nicht unbedingt ein erhöhter Haarausfall beobachtet wird, kann die allgemeine Haargesundheit beeinträchtigt sein, was zu einem geschwächten Zustand der Haare führt.

Was tun gegen saisonalen Haarausfall?

Ein Mann trägt ein Serum auf sein Haar auf, um saisonalen Haarausfall zu verhindern.

Die Therapie gegen saisonalen Haarausfall ist ein Forschungsgebiet, das bislang noch kaum untersucht wurde. Um diesen Haarausfall zu bekämpfen, kann man daher größtenteils Maßnahmen versuchen, die auch bei anderen Formen von Alopezie zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel:

  • Ausgewogene Ernährung: Essen Sie eine nährstoffreiche Diät, die reich an Vitaminen und Mineralien ist, insbesondere Eisen, Zink, Vitamin D, B-Vitamine und Omega-3-Fettsäuren. Diese Nährstoffe sind entscheidend für gesundes Haarwachstum. [8]
  • Wasserzufuhr: Trinken Sie genügend Wasser, um eine gute Hydratation zu gewährleisten, da dies auch die Gesundheit Ihrer Kopfhaut und Ihres Haares beeinflusst.
  • Vermeiden Sie grobe Haarpflege: Vermeiden Sie aggressive Haarpflegepraktiken wie straffes Ziehen, übermäßige Hitzebehandlungen oder chemische Behandlungen. Verwenden Sie sanfte, feuchtigkeitsspendende Produkte und minimieren Sie die Manipulation Ihres Haares, um Bruch zu verhindern. Verwenden Sie eine weiche Bürste und seien Sie besonders sanft, um Haarbruch und Haarausfall zu vermeiden.
  • Kopfhautmassage: Regelmäßige Kopfhautmassagen können die Durchblutung der Kopfhaut fördern und das Haarwachstum unterstützen.
  • Stressmanagement: Stress ist ein häufiger Faktor für Haarausfall. Praktiken wie Meditation, Yoga oder regelmäßige Bewegung können helfen, den Stresslevel zu senken. [9]
  • Nahrungsergänzungsmittel: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, alle benötigten Nährstoffe aus Ihrer Ernährung zu erhalten, könnten Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Produkte, die speziell für Haar, Haut und Nägel entwickelt wurden, können nützlich sein. Es ist jedoch ratsam, dies mit einem/einer Arzt/Ärztin zu besprechen, bevor Sie mit der Einnahme beginnen. [10]
  • Schutz vor Elementen: Schützen Sie Ihr Haar vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und Kälte, da extreme Temperaturen das Haar schädigen können.
  • Regelmäßige Arztbesuche: Wenn Sie feststellen, dass Ihr Haarausfall erheblich ist, auch außerhalb der saisonalen Normen, besprechen Sie dies mit Ihrem/Ihrer Arzt/Ärztin. Es könnte andere zugrunde liegende Gesundheitsprobleme geben, die angesprochen werden müssen.
  • Topische Medikamente: Es gibt eine Vielzahl an topischen Medikamenten gegen Haarausfall und ätherische Ölen, die nachweislich zur Haargesundheit beitragen können. [11]

Indem Sie diese Praktiken in Ihre tägliche Routine integrieren, können Sie die Stärke und Gesundheit Ihres Haares unterstützen und potenziell den saisonalen Haarausfall reduzieren. Jeder reagiert jedoch anders, und was für eine Person als Therapie gegen saisonalen Haarausfall funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht für alle.

Kann man saisonalem Haarausfall vorbeugen?

Die vorbeugenden Maßnahmen gegen saisonalen Haarausfall sind im Wesentlichen die gleichen wie die therapeutischen Maßnahmen, die angewendet werden, wenn er bereits eingetreten ist.

Eine eher unrealistische, aber eventuell wirksame Präventivmaßnahme wäre, in Regionen nahe dem Äquator zu ziehen, die nicht die vier Jahreszeiten haben, die wir in Deutschland erleben. In solchen geografischen Gebieten bleiben Temperatur und Tageslichtstunden relativ konstant, was den saisonalen Haarausfall beeinflussen könnte. Allerdings ist dies für die meisten Menschen keine realistische Option, da es umfangreiche Lebens-, Arbeits- und Familienveränderungen erfordern würde. Auch könnte der Umzug in ein neues Land andere Herausforderungen und Stressfaktoren mit sich bringen, die sich ebenfalls auf die Gesundheit des Haares auswirken könnten.

Wann sollte man eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen?

Ein Mann, der sich wegen Haarausfall einer Trichoskopie durch einen Trichologen unterzieht.

Während ein gewisser Grad an Haarausfall normal ist und Teil des natürlichen Haarzyklus, gibt es Situationen, in denen der Haarausfall auf ein ernsteres Problem hinweisen könnte und der Besuch bei einem/einer Arzt/Ärztin oder Dermatologen/Dermatologin empfehlenswert ist.  

Hier sind einige Situationen, in denen Sie eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen sollten:

  • Begleitsymptome: Wenn der Haarausfall von anderen Symptomen wie Juckreiz, Hautirritationen, Rötung, Schuppung, oder Schmerzen der Kopfhaut begleitet wird, ist es wichtig, dies untersuchen zu lassen, da es ein Zeichen für Hauterkrankungen oder andere medizinische Probleme sein könnte.
  • Systemische Symptome: Wenn der Haarausfall mit allgemeinem Unwohlsein, Müdigkeit, Gewichtsveränderungen oder anderen systemischen Symptomen einhergeht, könnte dies auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen, wie z.B. eine Schilddrüsenstörung oder eine Autoimmunerkrankung.
  • Plötzlicher oder ungewöhnlicher Haarausfall: Wenn Sie nicht nur saisonalen Haarausfall, sondern einen plötzlichen, signifikanten Haarverlust bemerken, insbesondere, wenn Sie Büschel von Haaren verlieren oder kahle Stellen bekommen, sollten Sie dies unbedingt ärztlich abklären lassen.
  • Verdünnung oder Glatzenbildung: Eine allmähliche Ausdünnung an der Spitze des Kopfes, die über die normale Menge hinausgeht oder für Sie ungewöhnlich ist, insbesondere wenn es familiäre Vorgeschichte von Glatzenbildung gibt, sollte von einem/einer  Arzt/Ärztin bewertet werden.
  • Emotionaler Stress: Schwerer und anhaltender Stress oder Trauma kann manchmal zu Haarausfall führen. Wenn Sie solche Erfahrungen machen und Haarausfall bemerken, kann eine ärztliche oder psychologische Beratung helfen, mögliche Ursachen und Lösungen zu identifizieren.

Häufig gestellte Fragen

Es gibt zum Thema Haarausfall noch viele offene Fragen. Besonders wenn es um Haarausfall zu einer bestimmten Jahreszeit geht, gibt es noch viele Überlegungen von Betroffenen.

Wie viele Haare hat ein Mensch?

Die durchschnittliche Anzahl der Haare auf der menschlichen Kopfhaut variiert je nach natürlicher Haarfarbe, da dies die Haardichte beeinflusst. Hier sind die durchschnittlichen Zahlen:

  • Menschen mit blondem Haar haben tendenziell die meisten Haare, ungefähr 150,000 Haarfollikel.
  • Menschen mit schwarzem oder braunem Haar haben etwas weniger, oft um die 100,000 bis 110,000 Haarfollikel.
  • Diejenigen mit rotem Haar haben in der Regel die geringste Anzahl, mit etwa 90,000 Haarfollikeln.

Grundsätzlich sollten Sie bedenken, dass diese Zahl nicht über die Gesundheit oder Stärke des Kopfhaares bestimmt. [12]

Wie viele Haare verliert man am Tag?

Es ist normal, jeden Tag Haare zu verlieren. Dies ist Teil des natürlichen Erneuerungsprozesses der Haare, bei dem alte Haare ausfallen, damit neue nachwachsen können. Im Durchschnitt verliert eine Person etwa 50 bis 100 Haare pro Tag. Diese Rate kann jedoch aufgrund von Faktoren wie Stress, hormonellen Veränderungen, genetischer Veranlagung und gesundheitlichen Bedingungen schwanken.

Während der normalen Haarzyklusphasen kann ein höherer Haarverlust auftreten, insbesondere während der Telogenphase, der Ruhephase des Zyklus, in der Haare ausfallen, um Platz für neues Haarwachstum zu machen. Dies ist kein Anzeichen für eine medizinische Erkrankung, sondern ein natürlicher Teil des Haarzyklus.

Wie lange dauert saisonaler Haarausfall?

Saisonaler Haarausfall, oft am häufigsten im Herbst und manchmal im Frühling beobachtet, ist in der Regel ein vorübergehendes Phänomen. Die Dauer kann jedoch von Person zu Person variieren. Die Dauer des saisonalen Haarausfalls liegt im Durchschnitt zwischen 4 und 6 Wochen, kann aber in manchen Fällen auch bis zu 2 oder 3 Monate betragen.

Was bedeutet Haarausfall nach dem Urlaub?

 Ein lächelnder Mann hält einen Sonnenschirm am Strand während eines sonnigen Tages.

Haarausfall nach dem Urlaub kann für viele Menschen beunruhigend sein, ist aber oft auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen, die während des Urlaubs erlebt werden. Diese Faktoren können einzeln oder zusammenwirken, um den Haarausfall zu beeinflussen.

Obwohl Urlaub eine Zeit der Entspannung sein soll, kann Reisen selbst stressig sein. Vorbereitung, Jetlag, Klimawandel und sogar die Rückkehr zur Arbeit können Stress verursachen. Stress hat direkte Auswirkungen auf den Körper, einschließlich des Haarwachstumszyklus, und kann zu einem Zustand führen, der als Telogen-Effluvium bekannt ist, bei den Haaren vorzeitig in die Ruhephase des Wachstumszyklus eintreten und dann ausfallen. [13]

Während des Urlaubs ändern viele Menschen ihre Essgewohnheiten. Der Verzehr von weniger nährstoffreichen Lebensmitteln und eine Änderung der regulären Mahlzeiten können die Versorgung des Körpers mit essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen beeinträchtigen, die für das Haarwachstum notwendig sind.

Die eigentlich angenehme übermäßige Sonneneinstrahlung und das  Schwimmen im Salzwasser können das Haar strapazieren. Der Grund für den Haarausfall durch die Sonne ist, dass die Sonne das Haar austrocknen und ihm Proteine entziehen kann, wodurch es brüchig wird und leichter ausfällt.  Salzwasser entzieht dem Haar Feuchtigkeit und kann ebenfalls zu Beschädigungen führen. [14]

Was ist Haarwechsel?

Der Haarwechsel des Menschen bezieht sich im Allgemeinen auf den natürlichen Zyklus von Haarwachstum und -verlust, den alle Haarfollikel durchlaufen. Dies ist ein fortlaufender Prozess. Alte Haare fallen aus und werden durch neue ersetzt. Der Haarwechsel ist bei Menschen und vielen Tieren zu beobachten und besteht aus verschiedenen Phasen, die jedes Haar individuell durchläuft:

  • Anagenphase: Dies ist die Phase des aktiven Haarwachstums, die mehrere Jahre dauern kann, in der neue Haare aus den Follikeln auf der Kopfhaut wachsen.
  • Katagenphase: In dieser kurzen Übergangsphase, die einige Wochen dauert, endet das aktive Haarwachstum, und der Haarfollikel schrumpft.
  • Telogenphase: Während dieser Ruhephase, die einige Monate dauert, bleibt das Haar inaktiv oder fällt aus, und der Follikel bereitet sich darauf vor, den Zyklus erneut zu beginnen. [15]

Fazit

Der jahreszeitbedingte Haarausfall ist vorübergehend und wird oft durch natürliche Veränderungen im Haarwachstumszyklus in Reaktion auf saisonale Faktoren wie Lichtverhältnisse, Temperatur und hormonelle Schwankungen verursacht. 

Während saisonaler Haarausfall für die Betroffenen beunruhigend sein kann, gilt er in manchen Fällen als Teil des normalen Zyklus der Haarerneuerung. Allerdings gibt es Strategien zur Minimierung seiner Auswirkungen, die von einer ausgewogenen Ernährung und guter Haarpflege bis hin zum Stressmanagement reichen. In einigen Fällen, insbesondere wenn der Haarausfall erheblich ist oder von anderen Symptomen begleitet wird, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen, um andere mögliche gesundheitliche Probleme auszuschließen.

Quellen:

  1. Dhurat R, Saraogi P. Hair evaluation methods: merits and demerits. Int J Trichology. 2009;1(2):108-119. doi:10.4103/0974-7753.58553 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2938572/

  2. Asghar F, Shamim N, Farooque U, Sheikh H, Aqeel R. Telogen Effluvium: A Review of the Literature. Cureus. 2020;12(5):e8320. Published 2020 May 27. doi:10.7759/cureus.8320 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7320655/

  3. McDonald KA, Shelley AJ, Colantonio S, Beecker J. Hair pull test: Evidence-based update and revision of guidelines. J Am Acad Dermatol. 2017;76(3):472-477. doi:10.1016/j.jaad.2016.10.002 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28010890/ 

  4. Tsiogka A, Laimer M, Ahlgrimm-Siess V. Trichoscopy-assisted hair pull test: A helpful adjunct to trichoscopy for diagnosing and managing alopecias. Australas J Dermatol. 2021;62(4):e602-e605. doi:10.1111/ajd.13668 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9292700/

  5. Zhang H, George-Washburn EA, Lin EM, et al. Associations between season, climate, and pediatric alopecia areata flares in Providence, Rhode Island [published online ahead of print, 2023 Sep 8]. Arch Dermatol Res. 2023;10.1007/s00403-023-02721-3. doi:10.1007/s00403-023-02721-3 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37682336/

  6. Randall VA, Ebling FJ. Seasonal changes in human hair growth. Br J Dermatol. 1991;124(2):146-151. doi:10.1111/j.1365-2133.1991.tb00423.x https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2003996/#:~:text=In%20the%20scalp%20the%20proportion,least%20follicles%20were%20in%20anagen

  7. Sebetić K, Sjerobabski Masnec I, Cavka V, Biljan D, Krolo I. UV damage of the hair. Coll Antropol. 2008;32 Suppl 2:163-165. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19138021/

  8. Almohanna HM, Ahmed AA, Tsatalis JP, Tosti A. The Role of Vitamins and Minerals in Hair Loss: A Review. Dermatol Ther (Heidelb). 2019;9(1):51-70. doi:10.1007/s13555-018-0278-6 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6380979

  9. Peters EMJ, Müller Y, Snaga W, et al. Hair and stress: A pilot study of hair and cytokine balance alteration in healthy young women under major exam stress. PLoS One. 2017;12(4):e0175904. Published 2017 Apr 19. doi:10.1371/journal.pone.0175904 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5397031/

  10. Adelman MJ, Bedford LM, Potts GA. Clinical efficacy of popular oral hair growth supplement ingredients. Int J Dermatol. 2021;60(10):1199-1210. doi:10.1111/ijd.15344 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33296077/

  11. Rumsfield JA, West DP, Fiedler-Weiss VC. Topical minoxidil therapy for hair regrowth. Clin Pharm. 1987;6(5):386-392. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3311578

  12. Murphrey MB, Agarwal S, Zito PM. Anatomy, Hair. [Updated 2023 Aug 14]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2023 Jan-. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK513312/

  13. Davidhizar R, Eshleman J. Can stress make you lose your hair?. J Pract Nurs. 2001;51(4):18-23. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11845486

  14. Sebetić K, Sjerobabski Masnec I, Cavka V, Biljan D, Krolo I. UV damage of the hair. Coll Antropol. 2008;32 Suppl 2:163-165. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19138021

  15. Lin X, Zhu L, He J. Morphogenesis, Growth Cycle and Molecular Regulation of Hair Follicles. Front Cell Dev Biol. 2022;10:899095. Published 2022 May 12. doi:10.3389/fcell.2022.899095 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35646909/

Dieser Artikel dient nur allgemeinen Informationszwecken und beabsichtigt nicht, eine medizinische Behandlung in irgendeiner Form zu fördern und ist kein Ersatz für die Konsultation eines professionellen Arztes. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um eine persönliche medizinische Beratung zu erhalten. Für einen medizinischen Rat sollten Sie immer den Rat eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen.

Entdecken Sie die wissenschaftlichen Hintergründe des saisonalen Haarausfalls. Erfahren Sie, wann und warum er auftritt, und die besten Tipps, um dem Haarausfall nach dem Urlaub und während aller Jahreszeiten vorzubeugen.

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